Die Besonderheiten der Bezahlung auf dem digitalen Marktplatz - DIXENO Blogreihe Teil 5

Wenn sich der Warenkorb der Kundschaft aus Waren verschiedener Anbieter*innen zusammensetzt, ist die Zahlung auf den ersten Blick komplizierter. Schließlich müssen alle Händler*innen ihren Anteil ordnungsgemäß ausgezahlt bekommen. Daraus ergeben sich komplexere Zahlungssysteme als in einem Online-Shop, doch auch diese zielgruppenabhängigen Anforderungen lassen sich ohne Probleme umsetzen.

Es gibt zwei übergeordnete Verfahren, damit Anbieter*innen den Betrag ausgezahlt bekommen, der ihnen am Einkauf der Kund*innen zusteht. Zum einen besteht die Möglichkeit, den gesamten Betrag der Bestellung auf einmal zu überweisen. Die Aufteilung erfolgt später treuhänderisch und ohne ein weiteres Zutun der Käufer*innen. Das Warenkorb-Splitting ist dabei das Mittel der Wahl. Zum anderen ist es den Kund*innen möglich, die jeweiligen Beträge direkt an die Anbieter*innen zu zahlen – über PayGateways und ohne treuhänderische Verwaltung. In der Regel ist die erste Option besser geeignet.

Ihnen als Marktplatzbetreiber*in ist es nicht erlaubt, Zahlungen durch Dritte treuhänderisch zu verwalten. Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und das ZAG (Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz) verbieten dies. Deshalb sind Sie auf einen Payment Service Provider (PSP) angewiesen, der über eine BaFin-Lizenz verfügt. Dieser verwaltet entsprechende Zahlungen und führt sie aus. Über ihn gelingt auch das Warenkorb-Splitting, indem er die Anteile einer Bestellung an die Händler*innen auszahlt. Gleichzeitig werden auch Ihre Provisionen sowie die Zuteilung von Stornierungen, Retouren und Rücksendungen abgewickelt.

Niemand sollte lange nach den möglichen Zahlungsmethoden suchen müssen – zeigen Sie diese im Footer an, damit Kund*innen jederzeit einen Überblick haben. Die Auswahl kann ein entscheidendes Argument für oder gegen den Kauf sein. Wichtig ist, dass jede Zahlungsmethode hohen Sicherheitsstandards entspricht und die Struktur der Online-Zahlungen SCA-konform (Strong Customer Authentication) ist. Wenn Sie auf bewährte Zahlungsmethoden setzen, weckt dies Vertrauen. Das ist vor allem beim ersten Einkauf auf dem Marktplatz wichtig. Haben Sie zudem die Provider-Systemgebühren sowie Transaktionsgebühren und sämtliche weitere anfallenden Ausgaben im Blick. Welche Kosten Sie selbst tragen und welche Sie an die Händler*innen weitergeben, ist Ihre Entscheidung.

Auch wenn sich in Abhängigkeit von der Zielgruppe Unterschiede ergeben: Der Rechnungskauf sollte unbedingt angeboten werden. Im B2B ist besonders wichtig,

• dass dieser hohe Beträge unterstützt
• und er in abgesicherter Form möglich ist.

Weiterhin empfiehlt sich eine frühzeitige Analyse, welche Zahlungsmethoden in der entsprechenden Zielgruppe häufig benutzt werden. Diese stellen Sie idealerweise bereit. Um individuelle Präferenzen zu berücksichtigen, sollte vor allem im B2C- und D2C-Bereich eine kleine Auswahl vorhanden sein. Haben Sie jedoch im Blick, ob der PSP die Integration der jeweiligen Zahlungsmethode unterstützt. Bei internationalen Marktplätzen, die Agenturen wie DIXENO gerne für Sie umsetzen, sollten z. B. Debitkarten als Zahlungsart angeboten werden.

Verschiedene PSPs unterstützen einen sogenannten Rahmenvertrag. Wenn Sie einen solchen PSP wählen, ergeben sich daraus einige Vorteile. Der Vertrag wird zwischen Marktplatzbetreiber*in und PSP geschlossen und regelt alle Zahlungssätze, einschließlich Ihrer Rückvergütungen. Zudem werden darin die Zahlungsmethoden definiert, welche die Händler*innen anbieten müssen. Das ist wichtig, damit die im Footer des Marktplatzes angegebenen Zahlungsmethoden für jeden Kauf gültig sind und beim Check-out kein böses Erwachen droht.

Bevor Sie sich für ein Angebot an Zahlungsmethoden entscheiden, sollten Sie sich umfangreich über die Präferenzen Ihrer Zielgruppe sowie die bestehenden Sicherheitsrichtlinien informieren. Treuhänderische Zahlungen etwa müssen BaFin- und ZAG-konform sein. Setzen Sie auf bekannte Zahlungsanbieter und profitieren Sie von deren Vertrauensbasis.

Ein Marktplatz steckt voller Möglichkeiten – mit der richtigen Beratung und Software entdecken und nutzen Sie genau Ihre! In dieser achtteiligen Blogreihe werden die Chancen und Gegebenheiten beleuchtet: im vorherigen Teil ging es um die Möglichkeiten, einen Marktplatz zu vermarkten.