Umsatzoptimierung durch weniger netzwerkbedingte Ablehnungen

Umsatzoptimierung durch weniger netzwerkbedingte Ablehnungen

 

Der Onlinehandel gewinnt in hohem Tempo an Beliebtheit und wächst weltweit um 30 % jährlich.1 Diese gigantische Veränderung des Verbraucherverhaltens weckt Goldgräberstimmung, sorgt aber auch für einige große Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen betrifft fehlgeschlagene Zahlungen – auch als netzwerkbedingte Ablehnungen bekannt.

Doch was genau ist damit gemeint? Kurz gesagt: fehlgeschlagene Transaktionen. Und die bereiten dir und deinen Kund/innen große Kopfschmerzen. Doch bevor wir tiefer in netzwerkbedingte Ablehnungen und ihre Bekämpfung eintauchen, sollten wir uns ansehen, wie ein gelungener Zahlungsablauf im Internet aussieht.

An Online-Transaktionen sind meist fünf Akteure beteiligt:

  1. Karteninhaber/in: Kund/in bzw. Kreditkartenbesitzer/in.
  2. Händler/in: Ein Unternehmen, das Online-Zahlungen annimmt.
  3. Acquirer (Händlerbank): Eine Bank, die Kreditkartenzahlungen im Auftrag des/der Händlers/Händlerin abwickelt und über das jeweilige Kartennetzwerk (z. B. Visa oder Mastercard) an die Ausgabebank übermittelt. Einige Acquirer arbeiten bei der Zahlungsabwicklung zudem mit externen Partnern zusammen.
  4. Kartennetzwerke: Kartennetzwerke wie Visa und Mastercard sind das Verbindungsglied zwischen den übrigen Beteiligten. Sie geben Transaktionsdaten weiter, bewegen Gelder hin und her und legen die Gebühren für die Kartenzahlungen fest.
  5. Ausgabebank: Die Bank, die Verbraucher/innen im Auftrag der Kartennetzwerke Kredit gewährt und Kreditkarten an sie ausgibt.

 

Jede Transaktion lässt sich in die drei Schritte Bezahlvorgang, Betrugsschutz und Netzwerkakzeptanz unterteilen. Erst danach lässt sich überhaupt von einer Konversion sprechen.
Bei netzwerkbedingten Ablehnungen, auch als Zahlungsablehnung durch die Ausgabebank bezeichnet, verweigert die Kundenbank den Transaktionsauftrag. Für Netzwerkablehnungen gibt es viele Ursachen wie etwa Schreibfehler im Zahlungsformular und vermuteten Betrug.

Durch netzwerkbedingte Ablehnungen lassen sich zwar Betrugsversuche herausfiltern – diese können aber auch zur irrtümlichen Ablehnung legitimer Kund/innen führen und damit bares Geld kosten. Denn Kund/innen, deren Zahlung abgelehnt wird, brechen den Bezahlvorgang oft ab und kommen möglicherweise nie wieder. Diese Branchenstatistiken solltes du dir dazu vor Augen führen:

  • 58 % aller abgelehnten Zahlungen im Onlinehandel betreffen legitime Aufträge.2 Das bedeutet enorme Umsatzeinbußen.
  • Über 80 % der Karteninhaber/innen, deren Zahlung schon mal abgelehnt wurde, empfinden dies nicht nur als unangenehm, sondern auch als wirklich ärgerlich.3
  • Laut einer aktuellen Umfrage von Javelin waren 32 % aller Kund/innen, deren Zahlung einmal abgelehnt wurde, darüber so erbost, dass sie künftig lieber woanders einkaufen wollten.4

 

Um Sie bei der Vermeidung netzwerkbedingter Ablehnungen zu unterstützen, geben wir hier das Wissen unseres Kooperationspartners Stripe weiter, einem weltweit führenden Anbieter für Zahlungsinfrastruktur. Konkret geht es um die Frage, wie Unternehmen ihre Zahlungsabläufe optimieren können, um ihren Umsatz zu steigern und die Kundentreue zu erhöhen.

 

Was steckt hinter Ablehnungen durch Netzwerke?

Bevor wir tiefer in die Materie eintauchen, sollten wir uns den Ablauf und die Ursachen netzwerkbedingter Ablehnungen vor Augen führen. Alles beginnt, wenn Kund/innen auf „Jetzt kaufen“ klicken. Nun übermittelt der Zahlungsdienstleister die Buchungsdaten mitsamt einer Freigabeaufforderung an das jeweilige Kartennetzwerk, also z. B. Visa oder Mastercard. Dann leitet das Kartennetzwerk diese Aufforderung an die Ausgabebank weiter.

Die Zahlungsdaten, die das Unternehmen dabei an Stripe übermittelt, erscheinen auf den ersten Blick völlig klar. Sie beinhalten Informationen wie diese:

  • Welche Karte wird verwendet?
  • Auf welchen Betrag beläuft sich die Zahlung?
  • In welcher Währung soll die Zahlung erfolgen?

 

Doch in Wirklichkeit übermittelt Stripe eine sehr viel detailliertere Nachricht in verschlüsselter Form an die Ausgabebank. Diese Nachricht wird als ISO 8583 bezeichnet und enthält über 100 Felder. Jede Ausgabebank befolgt bei der Interpretation dieser Felder dann ein eigenes Verfahren, um zu entscheiden, ob die jeweilige Transaktion freigegeben oder abgelehnt wird.

Betrachten wir nun, wie es zu einer Ablehnung durch die Bank kommen kann. Die Banken müssen das richtige Gleichgewicht zwischen Betrugsschutz und einem möglichst angenehmen Kundenerlebnis finden. Für die Ablehnung von Zahlungen gibt es drei Hauptgründe:

  • Zum einen kann die verwendete Karte unzureichend gedeckt sein, zum anderen ist vielleicht das Kreditkartenlimit bereits ausgeschöpft.
  • Ein weiterer Ablehnungsgrund sind fehlerhafte und veraltete Kartendaten.
  • Und schließlich kann die Bank auch einen Betrugsfall vermuten.

 

Netzwerkbedingte Ablehnungen dienen einem vorrangigen Zweck: Betrug zu verhindern. Sie sind für die Unternehmen aber auch problematisch. Denn werden legitime Zahlungen irrtümlich blockiert, schmälert das deinen Umsatz und schadet vor allem dem Kundenerlebnis und der Kundentreue.

Drei Möglichkeiten für weniger netzwerkbedingte Ablehnungen

Stripe hat drei Möglichkeiten herausgearbeitet, mit denen Unternehmen ihre Autorisierungsquoten steigern und für weniger Netzwerkablehnungen sorgen können.

Schritt 1: Erfassung der richtigen Kartendaten

Eine der einfachsten Möglichkeiten, wie Unternehmen netzwerkbedingte Ablehnungen verhindern können, noch bevor sie überhaupt entstehen, ist die Erfassung der richtigen Kundendaten im Bezahlvorgang. Denn so kann man das Vertrauen der Banken sowohl in die jeweilige Transaktion als auch in die betroffenen Kund/innen stärken. Zu diesen Daten zählen die Prüfziffer und das Ablaufdatum der Karte sowie die Postleitzahl der Rechnungsadresse.

Schritt 2: Konkrete Handlungsaufrufe

Wer die Kund/innen dazu bringt, Tippfehler zu korrigieren oder andere Zahlungsmethoden auszuprobieren, kann netzwerkbedingte Ablehnungen abwenden. Wenn du Kund/innen für legitim hälst, kannst du Ablehnungen zudem vermeiden, indem du diese durch konkrete Hinweise dazu bringst, es erneut zu versuchen. Ein Beispiel für einen solchen Hinweis wäre: „Ihre Karte ist nicht ausreichend gedeckt. Bitte probieren Sie eine andere Zahlungsmethode.“ Dieses Verfahren ist aussichtsreicher als allgemein gehaltene Ablehnungshinweise wie „Ihre Karte wurde abgelehnt“.

Schritt 3: Automatisches Ausfüllen und Ein-Klick-Zahlungen

Wenn du die Erfassung der von den Ausgabebanken gewünschten Angaben vereinfachen und damit die Erfolgschancen erhöhen willst, solltest du darauf achten, dass dein Bezahlvorgang automatisches Ausfüllen oder Ein-Klick-Zahlungen wie Apple Pay und Google Pay unterstützt. So beschleunigst du die Transaktion und machst sie kundenfreundlicher. Außerdem stärkst du auf diese Weise das Vertrauen der Ausgabebank in die jeweilige Transaktion.

 

So kann Stripe dich unterstützen

Vor allem aber hat Stripe festgestellt, dass die wirksamste Methode für weniger netzwerkbedingte Ablehnungen in einem besseren Verständnis der von den Ausgabebanken angelegten Entscheidungskriterien liegt. Doch das stellt für die meisten Unternehmen eine große Herausforderung dar. Für Stripe ist es aber überhaupt kein Problem. Und Unternehmen, die mit OXID und Stripe zusammenarbeiten, profitieren von den Vorteilen: Stripe verarbeitet Hunderte Milliarden Dollar von Millionen von Unternehmen. Über 90 % aller US-Amerikaner und 65 % aller Briten haben im vergangenen Jahr per Stripe eingekauft.

Dadurch verfügt Stripe über enorme Datenmengen, mit denen sich die Betrugserkennung verbessern und netzwerkbedingte Ablehnungen verringern lassen. Selbst wenn dein Unternehmen also noch jung ist und noch keine einzige Zahlung verarbeitet hat, profitierst du von großen Datenbeständen. 

Daneben unterhält Stripe auch enge Beziehungen zu allen großen Ausgabebanken und Kartennetzwerken und erhält auf diese Weise weitere Daten, die die kontinuierliche Optimierung vereinfachen. So arbeitet Stripe inzwischen direkt mit den Ausgabebanken zusammen, um dir ein besseres Kundenverständnis zu ermöglichen. Dies hat zu deutlich besseren Autorisierungsraten geführt.

Außerdem ist Stripe selbst als Ausgabebank tätig und erhält dadurch aus erster Hand Einblicke in die Transaktionsabwicklung unter Beteiligung mehrerer Partner. Dieses Wissen nutzt Stripe, um die Betrugsvorbeugung und die Zahlungsannahme zu verbessern. So werden legitime Kund/innen deutlich seltener als zuvor abgelehnt, ohne dass es zu erkennbar höheren Betrugsquoten kommt. Zudem nutzt Stripe seine Kompetenz im Bereich des maschinellen Lernens, um die Erfahrungswerte in Risikoscores zu übertragen, die dann auch an die Ausgabebanken weitergegeben werden. So werden legitime Kund/innen deutlich seltener als zuvor abgelehnt, ohne dass es zu erkennbar höheren Betrugsquoten kommt.

 

Stripe hat spezielle Produkte im Angebot, um fehlgeschlagene Zahlungen doch noch einziehen zu können. So ermöglicht Adaptive Acceptance zum Beispiel die nachträgliche Buchung von Transaktionen in Echtzeit, noch bevor die Kund/innen überhaupt von der Ablehnung erfahren.

Mit Adaptive Acceptance bringt Stripe im Falle einer Ablehnung in Erfahrung, was genau schiefgelaufen ist oder woran sich die Ausgabebank stört, um das Problem dann sofort zu beheben. Auf diese Weise werden potenziell negative Kundenerlebnisse doch noch zum Guten gewendet – ohne dass die Kund/innen davon etwas mitbekommen. So können abgelehnte Zahlungen doch noch gebucht werden, wodurch sich die Autorisierungsraten um bis zu ein Prozent verbessern können.[1]

In der Praxis lässt sich das bei dem Plattformbetreiber Twilio beobachten. Das Unternehmen arbeitet im Rahmen seiner internationalen Expansion mit Stripe zusammen, um seine Autorisierungsraten zu verbessern. Nachdem man zahlreiche führende Zahlungsanbieter getestet hatte, stellte Twilio bei Stripe eine 10 % höhere Autorisierungsquote im Vergleich zu seinem bisherigen Anbieter fest. Hierzu gehörten insbesondere die folgenden Verbesserungen:

  • 1 % Steigerung durch Adaptive Acceptance und weniger netzwerkbedingte Ablehnungen mithilfe des maschinellen Lernens in Echtzeit
  • 2 % Steigerung durch den Kartenaktualisierer, der abgelaufene oder ersetzte Daten gespeicherter Karten automatisch aktualisiert
  • 1,5 % Steigerung durch die laufende Betreuung der Stripe-Spezialisten im Bereich Zahlungsoptimierung, die die Transaktionsformen und -frequenzen bei Twilio analysierten und Optimierungspotenziale herausarbeiteten

 


[1] Berechnungsgrundlage: interne Stripe-Daten

Zielorientiert auf dem Weg zu Ihren Geschäftszielen

Das Wachstum des Onlinehandels beschert zielstrebigen Unternehmen neue Möglichkeiten. Doch die Umstellung erfordert auch die richtigen Strategien. Um Herausforderungen wie den netzwerkbedingten Ablehnungen zu begegnen, sind Unternehmen auf die richtigen Partner angewiesen.

Mit OXID und Stripe an deiner Seite profitierst du von hochentwickelten Verfahren für Umsatzoptimierung und Verlustminderung. Um mehr darüber zu erfahren, wie OXID und Stripe dich dabei unterstützen können, deine geschäftlichen Ziele zu erreichen, wendest du dich am besten direkt an OXID.

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